Am 11. und 12.3.2010 gibt es eine Filmvorführung, Vorträge und Diskussion in Wuppertal.
Die Aufarbeitung des Kriegsverbrechens der systematischen Zwangsprostitution durch das japanische Militär im Asien-Pazifik-Krieg (1937-1945)
Do. 11.03.2010 19:30 Uhr:
Filmvorführung+Diskussion: “63 Years on…”
(2008, Südkorea, 60 Min. m.E.Ut)
Der preisgekrönte Film von Kim Dong-Won
behandelt das Kriegsverbrechen der systematischen
Zwangsprostitution durch das
japanische Militär im Asien-Pazifik-Krieg
(1937 – 1945), indem er fünf sogenannte
Trostfrauen aus China, Korea, den Philippinen
und den Niederlanden porträtiert. Sie
berichten von der organisierten Zwangsprostitution
durch das japanische Militär und
von ihrem leidvollen Leben danach. Es wird
deutlich, wie viele Länder im Asien-Pazifik-
Krieg in Mitleidenschaft gezogen wurden
und welche Ausmaße die Kriegsverbrechen
an Frauen hatten.
Südkoreanischer Dokumentarfilm 2008, 60
Minuten, Originalfassung mit englischen Untertiteln.
Fr. 12.03.2010 19:30 Uhr:
Von der Ohnmacht zur Ohrmacht
Vortrag von Nataly Jung-Hwa Han
(Berlin/Korea)
Das japanische Militär und seine Helfer verschleppten
während des Asien-Pazifik-Krieges
mindestens 200.000 Mädchen und junge
Frauen aus den ehemaligen Kolonien Japans
in die Kriegsgebiete. Sie zwangen sie zur
Prostitution für die Soldaten und nannten sie
Trostfrauen (»ianfu«). Die wenigen Überlebenden
isolierten sich meist und schwiegen.
Ihr Leben änderte sich, als die mutige Zeitzeugin
Kim Hak-Soon 1991 das Schweigen
brach und öffentlich auftrat. Nach und nach
legten die Frauen ihre Opferrolle ab und
wurden selbstbewusste Aktivistinnen. Das
Wortspiel »Ohnmacht und Ohrmacht« soll
verdeutlichen, wie durch das Brechen des
Schweigens die Ohnmachtsgefühle überwunden
werden und die Macht über die
Geschichte und die eigene Rolle darin hergestellt
werden.
Von Angesicht zu Angesicht
Fotopräsentation von Tsukasa Yajima
(Berlin/Japan) mit Gesängen von
»Trostfrauen«
Der japanische Fotograf Tsukasa Yajima
lebte von 2003 bis 2006 mit einigen »Trostfrauen
« im »Haus des Teilens« in Südkorea.
Er pflegte sie und machte Porträtserien mit
ihnen. Die Frauen waren anonym als Kriegsgüter
transportiert und missbraucht worden.
Heute werden sie als zu bemitleidende Opfer
erneut anonymisiert. Yajimas Fotografien
zeigen die Frauen endlich als Individuen mit
Namen, Stolz und Würde. Die 16 Porträts
von »Trostfrauen« werden jeweils mit deren
Gesängen präsentiert.