Frau Kim Bok-Dong folgte unserer Einladung nach Berlin im Zuge ihrer Europa Kampagne “Gerechtigkeit für ‘Trostfrauen’!”. Ihr Besuch konnte dank der Unterstützung durch die Mitglieder der AG “Trostfrauen” im Korea Verband, sowie zahlreicher Institutionen, Einzelpersonen und auch Privatspenden erfolgreich durchgeführt werden. Trotz ihres hohen Alters von 89 Jahren bewältigte sie die anstrengende Reise nach Oslo, London und Berlin problemlos und ist inzwischen wieder gut in Korea angekommen.
Die Veranstaltung “Das Leiden der Trostfrauen – Japans Verantwortung” war ein großer Publikumserfolg. Die über 150 Anwesenden waren von der Präsenz Frau Kims sowie ihres Zeugenberichts zutiefst beeindruckt. Die Einführung von Dr. Regina Mühlhäuser schlug die Brücke zur historischen Aufarbeitung zwischen Japan und Deutschland, was durch Uta Gerlant von der Stiftung EVZ (Erinnerung, Verantwortung, Zukunft) noch weiter ausgeführt wurde.
Von Prof. Hirofumi Hayashi, der bedeutendste Forscher zu den Kriegsverbrechen Japans, war das Publikum auf Grund seiner unbeirrten Kritik an der japanischen Regierung nachhaltig beeindruckt. Youn Meehyang, die Vorsitzende von “The Korean Council for the Women Drafted for Military Sexual Salvery“, berichtete über die Ergebnisse ihres 25jährigen aktiven Einsatzes für die “Trostfrauen” und ihrer internationalen Lobbyarbeit.
Am Mittwoch, den 23. September demonstrierten wir mit verschiedenen Frauen- und Menschenrechtsorganisationen vor der japanischen Botschaft. Am gleichen Tag fand die 1.197. Mittwochsdemonstration in Seoul statt. Frau Kims Petition wurde unter Bewachung der Security übergeben worden. Allerdings wurde Frau Kim Bok-Dong der Zugang in die Botschaft verwehrt, weil sie weder Deutsch, Englisch noch Japanisch perfekt sprechen kann. Anschließend marschierte die Gruppe zum Breitscheidtplatz. In der Gedächtniskirche gab es einen Sondergottesdienst für Frau Kim Bok-Dong. Am Freitag wurde Frau Kim von den Bundestagsabgeordneten, die sich für die Menschenrechte und die Würde der Frauen einsetzen, empfangen. Weitere politische Lobbyarbeit auf der internationalen Ebene wurde versprochen.
Es gab auch zahlreiche Medienberichte in Korea. Im Spiegel wird in der Rubrik “Eines Tages” ein Porträt über Frau Kim Bok-Dong erscheinen. Suna Lim hat Frau Kims Besuch in einem Video festgehalten.
Tsukasa Yajima hielt Frau Kims Besuch in Deutschland fotografisch fest. Von ihm stammen die Bilder in diesem Beitrag.