Bericht zu den Unterstützungsaktionen der 1000. Mittwochsdemonstration der ehemaligen „Trostfrauen“ vor der japanischen Botschaft in Seoul

Die Deutschland weite Solidaritätskampagne für die ehemaligen „Trostfrauen“ steht mit 14 Städten an erster Stelle von den Ländern, die weltweit Aktionen durch geführt haben.

Die erste Aktion begann am 5.12. in Hamburg mit der Vorführung des Dokumentarfilms „My Heart Is Not Broken Yet“. Am 7.12. fand solidarisch zur 999. Mittwochsdemonstration vor dem japanischen Generalkonsulat in Hamburg eine Kundgebung statt. Abgeschlossen wurde die Kampagnenwoche mit einer Demonstration im Kölner Stadtzentrum und einer Demonstration vor der japanischem Botschaft in Berlin, die zum Brandenburger Tor führte. Innerhalb von zehn Tagen wurden Deutschland weit Filme gezeigt, Vorträge gehalten, Ausstellungen durchgeführt und Andachten gehalten. Das Thema „Trostfrauen“ und die mangelhafte Aufarbeitung durch die japanischen Regierungen sind somit in das Bewusstsein vieler Menschen in Deutschland gerückt.

In Seoul selber unterstützten bis zu 5000 Menschen die ehemaligen „Trostfrauen“. Die Straße vor der japanischen Botschaft ist so eng, dass nur ca. 3000 Menschen hinein gelassen wurden. Zu der Demonstration in Seoul wird es bald einen gesonderten Artikel geben.

Vor dem Außenministerium in Tokio demonstrierten 1300 Menschen.

Außerdem fanden Aktionen statt in Kanada, den USA, Italien, Australien und in anderen Ländern.

Als Teil der Aktionen in Deutschland wurde aus Korea eine Vertreterin des  Korean Council for the Women Drafted for Military Sexual Slavery by Japan, SON Mi-Hee eingeladen, die in Frankfurt am Main und in Berlin zahlreiche Vorträge  hielt und an Podiumsdiskussionen teil nahm. Außerdem besuchte die Journalistin und Autorin des Foto-Buches „Comfort Women“ Berlin und nahm ebenfalls an einer Podiumsdiskussion teil. Ihr Schwerpunkt sind die indonesischen ehemaligen „Trostfrauen“. Durch diesen Austausch erhoffen wir uns zukünftig u.a. eine bessere Vernetzung  der Organisationen in den betroffenen Ländern.

Von der japanischen Regierung blieb eine Reaktion auf die weltweiten Proteste aus. Lediglich die japanische Botschaft in Seoul hat Beschwerde bei der Stadtverwaltung eingereicht, weil das im Zuge der 1000. Demonstration errichtete Denkmal eines kleinen Mädchens, das auf die japanische Botschaft schaut, als Störung der diplomatischen Ordnung angesehen wird. Eine Entschuldigung und Aufarbeitung  begangener Verbrechen wird verweigert, die Figur eines Mädchens, das an die Gräuel erinnert, wird zum diplomatischen Streitfall.

Die AG „Trostfrauen“ dankt allen Aktiven, Besuchern und Interessierten der Veranstaltungen und jedem Menschen, der daran mitgearbeitet hat, die nicht bewältigte Vergangenheit der „Trostfrauen“ ins Bewusstsein zu bringen! Jede Person, die über das Problem von Vergewaltigung und Zwangsprostitution spricht, schafft ein Bewusstsein, das den Betroffenen hilft.

Wer nach der 1000. Mittwochsdemonstration weiter aktiv sein möchte, kann gerne die AG „Trostfrauen“ unterstützen – durch Mitarbeit oder durch eine Spende oder einfach durch die Unterschrift auf der Online-Petition. Auch im neuen Jahr wird es Aktionen zur Aufarbeitung des „Trostfrauen“-Themas geben, bei der wir Ihre / Eure Unterstützung brauchen werden.

Han.jung-hwa@koreaverband.de; askold.hitzler@koreaverband.de oder (030) 39 80 59 84